33. Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember

Der WAT wurde 1988 ins Leben gerufen und dient seit jeher für die Sichtbarkeit und Rechte HIV-positiver Menschen. Er ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf und gedenkt derer, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind.
Seit Beginn der HIV-Epidemie starben über 32 Millionen Menschen an den Folgen, weltweit leben derzeit ca. 38 Millionen mit dieser Infektion. Doch besonders in diesem Jahr liegt der Fokus der Welt auf einem anderen Ereignis.
Seit Anfang des Jahres beschäftigt uns die Coronapandemie. Wie bei keiner anderen ansteckenden Krankheit der vergangenen Jahrzehnte wurden Maßnahmen im jetzigen Umfang ergriffen, um uns und andere zu schützen. Aus den Gedanken einer Solidargemeinschaft gewachsen, nehmen wir alle Einschränkungen in Kauf, um von der Pandemie bedrohte Menschen zu schützen. Jeder und jede von uns dämpfen unseren Auftritt und unser Erscheinen im öffentlichen Raum, müssen von Familienzusammenkünften und -feierlichkeiten Abstand nehmen - und auch die ein oder andere zwischenmenschliche Geste, die uns doch so menschlich macht, müssen wir einander verwehren.
Und obwohl die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie bei manchen auf Unverständnis treffen und die Einschränkungen der individuellen Freiheit von einigen als Bedrohung gegen unsere Demokratie gewertet werden, so sehen wir sie doch als Zeichen der Menschlichkeit. Indem wir die Empathie und das Verständnis aufbringen, uns als Gesellschaft umeinander zu kümmern und unsere Sorge für das Wohlergehen unserer Nächsten auszudrücken, so lassen sich auch die Einschränkungen und die damit einhergehende Isolation ertragen.
Aus diesem Grund verzichten wir schweren Herzens auf die Aktionswoche, die wir bisher im Zuge des WAT auf die Beine stellten. Sie ist ein fester Bestandteil unserer jährlichen Aktionen. Sie erfüllt für uns den Zweck, die Menschen aus Magdeburg und Umgebung auf die Thematik aufmerksam zu machen. Denn in einer Sache unterscheiden sich Corona und HIV nicht voneinander: Es kann jeden treffen! Egal woher wir kommen, wie wir aussehen oder zu wem wir uns hingezogen fühlen, der Krankheit ist es einerlei. Und das sollte auch auf uns Menschen zutreffen. Wir sind gegen Diskriminierung, gegen Ausgrenzung und gegen jede Art von Stigmatisierung!
Um das zu verdeutlichen, wird am Abend des 1. Dezembers der Katharinenturm am Breiten Weg in Magdeburg die Rote Schleife tragen. Und um ein Zeichen zu setzen, wenn auch nur ein Kleines, wird das Zentrum für sexuelle Gesundheit gemeinsam mit dem CSD Magdeburg e.V. am selbigen Tag von 16 Uhr bis 18:30 Uhr vor dem Büro des CSD-Vereins am Breiten Weg zugegen sein. An einer von Kerzen erleuchteten Roten Schleife möchten wir ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen und natürlich derer gedenken, die durch die Folgen einer HIV-Infektion gestorben sind. Dort könnt Ihr gegen eine kleine Spende ebenfalls ein Zeichen der Solidarität setzen.
Wir wünschen Euch einen schönen Welt-AIDS-Tag sowie eine sichere und besinnliche Vorweihnachtszeit!
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