Fragen an die Oberbürgermeisterkandidat*innen
Am 24. April findet in Magdeburg die Bürgermeister*innenwahl statt. Sieben Bewerber*innen stellen sich zur Wahl. Wir haben die potenziellen Kandidat*innen angeschrieben und um die Beantwortung von zehn Fragen gebeten. An dieser Stellen werden wir nach und nach die Antworten der Kandidat*innen veröffentlichen.
- Bettina Fassl
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Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Magdeburg ist derzeit eine einzige Baustelle. Leider beschränkt sich die Farbpalette der Investoren meist auf grau und weiß, allenfalls mal unterbrochen von einem verwegenen beige... Wohlfühlatmosphäre aber kommt selten in grau/weiß auf. Wir sollten mehr Mut zu mehr Farbe beweisen und als Erben von Taut und Crayl einen neuen Magdeburger "Wow-Haus"-Stil kreieren. Wernigerode als "Bunte Stadt im Harz", die Golden Gate Bridge oder die südkoranischen Inseln Banwol und Bakju, auf denen nicht nur der Lavendel blüht, sondern auch fast alles andere in leuchtendem Lila erstrahlt - kein Ort und keine Sehenswürdigkeit sind bisher durch ihre schönen Grautöne bekannt geworden.
Um es abzukürzen: Meine Lieblingsfarbe ist "bunt", weil bunt auch die Farbe unserer Welt ist. Die der Menschen, der Natur und der Tierwelt.
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Ich hatte für die Bundestagswahl 2017 Plakate für eine "Störche für alle" entworfen. Selten habe ich mich so gefreut, dass eine Arbeit umsonst war, als Frau Merkel plötzlich ihren Sinneswandel vollzog. Ich sehe, dass sich vieles in den letzten Jahren verändert, verbessert hat. Aber Sicherheit muss immer wieder neu erkämpft und verteidigt werden, nichts darf als selbstverständlich erachtet werden, wie die Wahl eines Donald Trump zum mächtigsten Mann der Welt gezeigt hatte. Daher hoffe ich, dass rechtspopulistische Parteien auf allen politischen Ebenen wieder an Einfluss verlieren.
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Mich hat die unaufgeregte, aber repräsentative Sichtbarkeit des Regenbogens an allen Ecken in den Niederlanden stark beeindruckt. Nahezu jedes Cafè, jeder Kiosk und jeder kleine Bücherladen hatte ein buntes Symbol der Solidarität im Schaufenster platziert. Da bedarf es keiner großen Reden, es war einfach klar und deutlich, dass die Mehrheit der Gesellschaft in unserem Nachbarland für Respekt, Freiheit und Toleranz steht. Wenn Kinder in einem solchen positiven Umfeld aufwachsen, wird dies ihr Verhalten als Erwachsene beeinflussen. Ob man nun OB Magdeburgs ist oder nicht - ich werbe dafür, dass sich auch unsere Gewerbetreibenden für diese farbenfrohe Symbolik gewinnen lassen.
4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Ob die bestehenden Angebote ausreichend sind, kann ich nicht beurteilen. Mich stört jedoch, dass die Verwaltung zu oft auf die Bremse tritt. Ob es ein harmloser Vorschlag wie ein touristisches Schild "Sakura-Allee" am Holzweg, eine Parkbahn für den Rotehornpark, eine Toiletten-Anlage im Nordpark oder aber auch lebenswichtige und -erhaltene Maßnahmen wie die Versetzung der Werbeschilder auf den Haltestelleninseln ist - oft erweckt die Reaktion den Eindruck, man prüft neue Ideen vorrangig nicht auf Umsetzungs- sondern Ablehnungsmöglichkeiten. Das Klima am Arbeitsplatz hängt maßgeblich von der Person im Chefsessel ab. Ich bin eher ein Mensch mit positiver Einstellung. Ich engagiere mich seit 20 Jahren in Vereinen, Bürgerinitiativen und meiner Partei, habe hier immer ein offenes Ohr für Anregungen gehabt und kann auch verständlich darlegen, ob und warum ich etwas ablehne. Anregungen zur Förderung bestehender bzw. neuer Angebote stehe ich entsprechend offen gegenüber und erwarte dies in Zukunft ebenso von der Verwaltung einer modernen Stadt.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Ich fand es beschämend, dass der scheidende Oberbürgermeister zehn Mal ablehnte, die Schirmherrschaft für den CSD zu übernehmen. Ich freue mich aber, dass es im fortgeschrittenen Alter noch zu einem Sinneswandel kam, was beweist, dass es falsch ist, Menschen aufzugeben.
Ein starkes Signal wäre aus meiner Sicht, wenn der/die nächste OB Magdeburgs an einem CSD in den betreffenden Partnerstädten teilnehmen würde, soweit dieser stattfindet.
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Die Wichtigkeit ist unstrittig. Ich bedaure es aber, dass die Angebote - wie in vielen gesellschaftlichen Bereichen - oft nur durch das Engagement ehrenamtlich Helfender abgedeckt werden kann. So gut gemeint ein warmer Händedruck ist, so wichtig wäre aber auch eine solide finanzielle Grundsicherung von Vereinen und Verbänden.
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Auch wenn in Deutschland inzwischen eine breitete Akzeptanz für queere Menschen besteht und wir uns in einem modernen, aufgeschlossenen Land wähnen, passiert es dennoch inmitten unserer Gesellschaft: Der lesbischen Putzfrau im katholischen Kindergarten wird gekündigt. Schwule und bisexuelle Männer dürfen nur unter unrealistischen Bedingungen Blut spenden. Trans-/Intersexuelle Menschen werden oft noch verlacht. Die „schwule Sau“ steht hoch im Kurs als Schimpfwort auf Schulhöfen und Jugendliche sind nach einem gescheiterten Coming-Out selbstmordgefährdet. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle registriert, wobei dies nur die Spitze des Eisbergs ist, denn die meisten Taten werden aus Angst gar nicht angezeigt. So tolerant wie wir glauben ist unser Miteinander also doch noch nicht.
Solange bei EM-Spielen gegen bestimmte Spielgegner ein Stadion nicht regenbogenfarben leuchten darf und die Kapitänsbinde von Manuel Neuer eine tagelange deutschlandweite Debatte auslöst, solange in einigen Ländern Homosexualität mit dem Tode bestraft wird, sind auch weiterhin viele gesellschaftliche Anstrengungen erforderlich, wenn wir Diskriminierung, Hass und mittelalterliche Stigmatisierung wirklich hinter uns lassen wollen.
Solange Menschen in unserer Mitte leben, die nur durch ihren Status der Minderheit diskriminiert oder verletzt werden, solange ist es unsere Pflicht, dagegen aufzustehen und Flagge zu zeigen. Dafür werde ich mich - ob als OB oder nicht - weiterhin einsetzen. Profilbilder in sozialen Netzwerken im Regenbogen einzufärben allein genügt nicht. Deshalb sehe ich uns in der Pflicht, den CSD als Fest für alle Menschen unserer Stadt und unserer Gäste zu feiern, Räume für die ehrenamtliche Arbeit zur Verfügung zu stellen und für den EuroPride 2025 keine Ausreden (wie die angeblich fehlenden Hotelbetten) zu suchen, sondern aktiv zu bewerben. Ein symphatisches Zeichen für Toleranz wäre im übrigen, wenn die MVB dem CSD bei der Finanzierung einer fröhlich anzusehenden Rainbow-Bahn entgegenkommen würde. Regenbogenflaggen sind ein schönes Zeichen, das wenig kostet, aber in vielen Schaufenstern niederländischer Einkaufsstraßen sichtbar ist. Dafür möchte ich auch unsere Gewerbetreibenden gewinnen.
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Jederzeit.
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Eine der ersten Maßnahmen wäre die Initiierung eines "Runden Tischs" zum Klimaschutz. Wir müssen trotz aller Bemühungen leider auch einkalkulieren, dass das gesteckte Ziel - max. 1,%° Erderwärmung - verfehlt wird. Das bedeutet, sich den Herausforderungen zu stellen, um auch den nächsten Generationen eine lebenswerte Existenz in unserer Region zu ermöglichen. Also: Sturmsicherer bauen, mehr Überflutungsflächen schaffen, die Kanalisation starkregentauglich machen, Bäume und Pflanzen wählen, die auch höhere Temperaturen überstehen...
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…? 😬
Vieles, wofür ich stehe und vor Jahren noch verlacht wurde, ist inzwischen gesellschaftlicher Konsens. Wer unsere Stadt nicht nur verwaltet sehen will, darf nicht rückwärtsgewandt wählen. Ich stelle mich zur Wahl, weil ich einen lebenswerten Platz für alle schaffen will; sozial gerecht, nachhaltig, lebendig, grün - und friedlich im Miteinander von Mensch zu Mensch und Mensch zu Tier. Wenn wir wollen, dass Magdeburg eine Stadt für alle sein soll, dann heißt das eben auch wirklich "für alle". Ich trete als Außenseiterin zur Wahl an, damit die, die sich sonst nicht im Parteienspektrum wiederfinden, ihre Stimme nicht verfallen lassen müssen und damit niemand "blau" wählen muss, um eine echte demokratische Alternative zu haben. Und weil Magdeburg und seine Menschen mitunter für eine Überraschung gut sind, stehe ich auch auf dem Wahlzettel, damit Sie keine Ausrede haben, am Wahltag zu Hause zu bleiben. Man kann anders leben. Es beginnt damit, anders zu wählen.
- Jens Rösler
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SPD-Fraktion im Magdeburger Stadtrat
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Meine Lieblingsfarbe ist Dunkelblau. Weshalb: Vielleicht Prägung, vielleicht auch nur Zufall.
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Mit dem Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP und den beteiligten Akteuren sehe ich in den kommenden Jahren eine große Chance auf Bundesebene, wichtige Ziele der LSBTIQ*-Bewegung substantiell voran zu bringen und ihre Rechte spürbar zu verbessern. Das ist auch sehr notwendig, denn es gibt weiterhin viel zu tun. Zu den wichtigen Punkten zähle ich u.a.:
- die Ergänzung von Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz um ein Verbot der Diskriminierung wegen sexueller Identität;
- die ressortübergreifende Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplanes für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und seine finanziellen Unterlegung;
- den Abbau von Diskriminierungen und Zugangsbarrieren in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung;
- eine umfassende und zügige Modernisierung im Familienrecht;
- die verbesserte Erfassung der politisch motivierten Kriminalität, z. B. in Hinblick auf frauen- und queerfeindliche Hasskriminalität;
- ein neues Bundesprogramm gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit im Sport;
- die verstärkte Berücksichtigung von Bedarfen vulnerabler Gruppen, wie Frauen mit Behinderung oder geflüchteter Frauen sowie queerer Menschen;
- die Sicherstellung der Unabhängigkeit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes durch eine angemessene Ausstattung mit Personal und Budget sowie Stärkung ihrer Kompetenzen
- die Evaluierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) mit dem Ziel, Schutzlücken zu schließen, den Rechtsschutz zu verbessern und den Anwendungsbereich auszuweiten
Auch mein Blick auf die Landespolitik ist trotz der vielen noch notwendigen Schritte von Optimismus geprägt. Der 2021 von CDU, SPD und FDP unterschriebene Koalitionsvertrag schreibt für Sachsen-Anhalt fest, dass das Aktionsprogramm unter Beteiligung von LSBTIQ*-Organisationen als eigenständiges Landesprogramm fortgeführt wird. Als zentrale, ressortübergreifende Aufgabe für die nachhaltige Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*-, intergeschlechtlichen, nonbinären sowie queeren Menschen (LSBTIQ*) sollen dessen Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Neben der verstärkten Vermittlung von spezifischen Aus- und Fortbildungen in den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes soll die LSBTIQ*-Geflüchtetenhilfe aufgewertet und Gewalt gegenüber vulnerablen Gruppen entgegengewirkt werden. All dies ist auch für Magdeburg besonders wichtig, haben wir hier doch nicht nur eine ganze Reihe relevanter queer-politischer Akteure, sondern auch sehr viele Personen, für die dies alles von großer Relevanz ist.
Auf Bundes- und Landesebene werden in den kommenden Jahren zentrale Weichen gestellt. Mut, Zuversicht und konstruktive Gespräche auf allen Ebenen können aus meiner Sicht eine gute Grundlage bilden, gemeinsam wichtige Ziele zu erreichen.
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Als Oberbürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, den Aktionsplan für Geschlechtervielfalt und gegen Homophobie in der Landeshauptstadt Magdeburg weiter zu entwickeln und intensiver mit Leben zu erfüllen. Dafür werde ich das Amt für Gleichstellungsfragen stärken und das Gespräch mit der LSBTIQ- Community aktiv suchen. Auch sollte es in diesem Prozess gelingen, über den eigenen Tellerrand zu schauen und in Gesprächen mit anderen Städten hier neue Möglichkeiten zu entdecken. Der am 23. Februar 2022 vom Nürnberger Stadtrat beschlossene kommunale Aktionsplan zur besseren Berücksichtigung der Belange von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Interpersonen (LSBTIQ*) wäre dafür nur ein Beispiel. Zudem ist es für mich eine Selbstverständlichkeit auch als Oberbürgermeister weiterhin regelmäßig an den CSDs und anderen Veranstaltungen mit queerem Bezug teilzunehmen und so Akzeptanz konsequent vorzuleben. Das habe ich bisher so gemacht und werde es fortführen. Ein weiterer konkreter Baustein kann zudem die Unterstützung der Bewerbung um die EuroPride-Ausrichtung in 2025 sein.
4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Mit der Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e. V., dem CSD Magdeburg e.V., dem Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V., dem LSVD Sachsen-Anhalt e.V. und dem Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V. hat die Queer-Community in der Landeshauptstadt kompetente Anlauf- und Beratungsstellen. Als Oberbürgermeister werde ich mich für eine bedarfs- und sachgerechte Förderung bestehender und neuer Angebote einsetzen. Dabei ist es wichtig, mit den Akteuren und der gesamten Community im Dialog Bedarfe, auch für die Zukunft, zu ermitteln und so sich verändernden Anforderungen gerecht zu werden. Dass dies notwendig sein kann, zeigt zum Beispiel das Entstehen von Aktivitäten mit expliztem Bezug auf LSBTIQ*-Geflüchtete in den vergangenen Jahren.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Begleitet von Hoffnung und Sehnsucht kämpft die LSBTIQ*-Bewegung unter dem Zeichen des Regenbogens weltweit für Toleranz und Akzeptanz, für die Vielfalt der Lebensformen, für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung. Diesen Werten fühle ich mich verbunden.
Mit diesem Selbstverständnis werde ich das Gespräch mit den Partnerstädten führen, in denen Anfeindungen zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören und mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für die Verbesserung ihrer Situation einsetzen. Zudem ist es eine der besonderen Stärken von Städtepartnerschaften, insbesondere den Austausch der Zivilgesellschaft zu stärken. Auch dies war ein Grund, warum sich Städte wie Stendal mit dem Aufkommen der ersten so genannten LSBTI-freien Zonen in Polen explizit zur Aufrechterhaltung dieser Partnerschaften entschlossen haben. Auch für solche Entscheidungen ist, wie auch in Stendal geschehen, aber der Austausch mit der Community von besonderer Relevanz.
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Das Zentrum für sexuelle Gesundheit - Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leistet seit vielen Jahren eine wichtige und unverzichtbare Arbeit im öffentlichen Gesundheits- und Wohlfahrtswesen der Landeshauptstadt. Seine niedrigschwellige, zielgruppenorientierte und lebensweltakzeptierende Informations-, Aufklärungs-, Präventions- und Beratungsarbeit zur sexuellen Gesundheit ist vorbildlich und zugleich ein Leuchtturm bei der Unterstützung und Begleitung von Menschen mit HIV/Aids sowie anderen sexuell übertragbaren Infektionen.
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Den Zugang zu Schulen und Bildungseinrichtungen regelt das Land. Die Landeshauptstadt ist hier nicht weisungsberechtigt. Als Oberbürgermeister werde ich mich aber gegenüber den Verantwortlichen für entsprechende Erleichterungen einsetzen.
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Ja. Vergleichbar mit dem Hissen der Regenbogenfahne und dem Empfang zum alljährlichen CSD werde ich als Oberbürgermeister eine solche Aktion unterstützen. Wobei ich eine öffentlichkeitswirksamere Aktion vorziehen würde.
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Der Aktionsplan für Geschlechtervielfalt und gegen Homophobie in der Landeshauptstadt Magdeburg liegt mir besonders am Herzen. Ihn unter Beteiligung von LSBTIQ- Community und Stadtverwaltung weiterzuentwickeln und konkrete Umsetzungsschritte voranzubringen ist mir ein wichtiges Anliegen.
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…?
Ich freue mich auf eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren. Als Oberbürgermeister werde ich hinter den LSBTIQ*-Menschen und ihren Vereinen stehen, ihnen den Rücken stärken und für sie da sein. Gewalt und Homophobie haben in unserer Stadt kein Platz – das gilt es an jedem Tag, nicht nur zum CSD, und auch an allen Orten der Stadt umzusetzen.
- Nicole Anger
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DIE LINKE.Magdeburg
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Ich finde, dass jede Farbe ihren ganz eigenen Charme hat und ebenso ihre eigene Bedeutung. Daher würde ich sagen, dass meine Lieblingsfarbe ‚bunt‘ ist. Das finde ich am Regenbogen auch so schön – alle finden ihn schön, denn für jede:n ist etwas dabei. Wir alle versammeln uns quasi am selben Fleck und da spielt es keine Rolle, wer wir sind, wo wir herkommen oder wie wir aussehen. Das Leben und die Menschen sind bunt und vielfältig.
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Gegenwärtig ist die Sichtbarkeit von LSBTIQ*-Themen viel zu gering – sowohl in Bundes- als auch in Landespolitik. Zielstellungen im Bund wie die Abschaffung des Blutspendeverbotes homosexueller Männer und Trans-Personen werden als fortschrittlich dargestellt. Diese Änderung war aber längst überfällig und nicht mehr zeitgemäß, wie anhand eines Blickes auf unsere Nachbarstaaten ersichtlich wird (z.B. die Niederlande). Weiterhin muss umgehend vom Bund das verfassungswidrige Transsexuellengesetz abgeschafft, das Abstammungsrecht bei Kindern zwingend reformiert und auch unser Grundgesetz im Artikel 3 um die sexuelle Identität erweitert werden.
Auf Landesebene spricht man immer vom fortzuführenden Aktionsprogramm und das ist zweifelsohne richtig und wichtig, reicht aber bei Weitem nicht aus. Mir fehlt eine festgeschriebene Beteiligung von Akteur:innen bei der Ausarbeitung verschiedener Initiativen. Immer wieder wird von den Akteur:innen beklagt, dass das Papier geduldig ist und die Maßnahmen nicht ausreichend sind bzw. nicht angepackt werden. Wir müssen derlei Verbindlichkeiten ernst nehmen. LSBTIQ*-Politik passiert nicht allein auf dem Papier, wir müssen sie in der Gesellschaft gestalten. Das können wir u.a. mit Awareness und Sichtbarkeit schaffen.
Gerade bei der Polizei müssen wir die Sensibilität gegenüber Hasskriminalität von LGBTIQ* stärken. Menschen müssen das Gefühl haben, dass ihre Gewalterfahrungen, unabhängig ob physisch oder psychisch, ernst genommen und sie verstanden werden. Die LSBTTI-Ansprechperson in Sachsen-Anhalt ist hierfür ein erster richtiger Schritt. Insgesamt gelingt es aber nur, wenn wir so schnell wie möglich anfangen, einen stärkeren Fokus bei Aus-, Fort- und Weiterbildungen von Polizist:innen beim Thema LGBTIQ* verpflichtend zu setzen.
Auch in puncto Awareness und Sichtbarkeit ist noch viel zu tun. In allen gesellschaftlichen Bereichen sollten die Menschen mit Vielfältigkeit in Berührung kommen. Wir müssen uns als Menschen begegnen, unabhängig davon, welcher sexuellen Identität sich jemand zugehörig fühlt, egal wen man liebt. Was für mich vordergründig zählt, ist, dass man als Mensch glücklich ist. Und dazu können alle in der Gesellschaft beitragen, in dem wir uns mit Respekt und Wertschätzung begegnen.
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Magdeburg ist unser aller Zuhause. Und wir alle gestalten dieses Zuhause gemeinsam. Wichtig ist, dass wir die Sichtbarkeit von LSBTIQ* erhöhen, wie zum Beispiel durch das dauerhafte Hissen der Regenbogenflagge. Aber nicht nur das Hissen eine Flagge reicht hier aus. Wir müssen auch mal unsere gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Stadt ansehen, welches Bild wir vermitteln und welches wir vermitteln wollen. Flyer, Broschüren, Webseiten etc. können hier die Vielfalt aufzeigen und sollten dies auch tun.
Ich möchte aber vor allem die Meinungen aus der Community zu einzelnen Ideen in Erfahrung bringen, ihnen zuhören und die Ansätze so beteiligungsstark wie nur möglich in den Prozessen verankern. Magdeburg sollte keine Möglichkeit ungenutzt lassen, sich bei Kulturveranstaltungen als weltoffene und vielfältige Stadt zu zeigen - als Stadt müssen wir näher zusammenrücken und gemeinsam Probleme anpacken. Als Einwohner:in kann man sich von der Politik nur angesprochen fühlen, wenn man beteiligt und ernstgenommen wird. Meine Aufgabe bestünde als Oberbürgermeisterin, diese Beteiligung zu initiieren und zu verstetigen.
4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Wir können hier schon auf eine gute Anzahl an Angeboten in unserem aller Zuhause blicken. Klar, mit Köln oder Berlin können wir bei der Angebotsvielfalt nun nicht mithalten, aber ich würde gern aufschließen. Das heißt, dass die Unterstützung – sowohl finanziell wie die persönliche Zuwendung – für die einzelnen Institutionen, ihre Beratungs- und Begegnungsangebote abgesichert und verstetigt werden muss. Ich schätze den Mehrwert, den uns Begegnungsräume wie das Regenbogen-Café am Hasselbachplatz, der Pride Hub an der Walbecker Straße oder auch das Boys`n´Beats als Club liefern, würde aber doch noch die ein oder andere weitere Möglichkeit mehr sehr begrüßen. Sehr gern unterstütze ich da auch beim Aufbau von Strukturen nach meinen Möglichkeiten! Lasst uns doch auch gern darüber nachdenken, wie wir auch über den CSD hinaus gemeinsam zur Stärkung der Sichtbarkeit von der LSBTIQ*-Community in Magdeburg beitragen können. Kooperationen und Schnittmengen mit anderen Bereichen des Magdeburger Lebens können sicherlich gefunden werden! Hier denke ich beispielsweise an Kulturangebote, die viel zur gesellschaftlichen Aufklärung beitragen können.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Ich verurteile allen voran Anfeindungen und Gewalt gegenüber jedem Menschen, unabhängig davon, um wen es sich handelt! Fakt ist, dass wir uns die Frage stellen müssen, nach welchen Kriterien wir solche Städtepartnerschaften gestalten wollen. Ganz essentiell steht da auch das Thema Schutz und Anerkennung von LGBTIQ* im Vordergrund. Wir müssen den Austausch mit unseren Partner:innen suchen und gemeinsam nach Lösungen zur Stärkung der Community – sowohl hier als auch dort vor Ort – suchen. Sollten wir da nicht übereinkommen, sage ich auch klipp und klar, dass wir über das Bestehen verschiedener Partnerschaften nachdenken müssen. Magdeburg als unser aller Zuhause und weltoffene Stadt sollte sich nur in Netzwerken bewegen, wo diese Werte ebenso gelebt werden dürfen und ansonsten nach allen Kräften auf die Aufwertung dieser Werte an anderen Stellen der Welt hinarbeiten und sich beteiligen. Das gilt im Übrigen auch in Hinblick auf das Netzwerk ‚Mayors for peace‘ und unser gemeinsames Eintreten für eine Welt in Frieden!
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Die Arbeit, die von der Aidshilfe geleistet wird, ist eine immens wichtige und ich bin dankbar für das Engagement jeder einzelnen Person für diese wichtigen Themen und Fragen! Menschen brauchen Anlaufstellen bei Problemen oder Anliegen und da empfinde ich es als umso wichtiger, dass sie dies bei der Aidshilfe in einem vertraulichen und allem voran fachlich kompetenten Rahmen vorfinden. Generell möchte ich dafür werben, dass wir die Sensibilität für das Thema der Vorsorge erhöhen und die Berührungsängste dringend abbauen müssen! Dazu reichen nicht nur Werbekampagnen auf der Straße, sondern wir müssen mehr Ressourcen bereitstellen, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Ziel sollte es so sein, Hausärzt:innen bei der Beratungsarbeit zu entlasten, aber ebenso zu stärken, indem man mit anderen Fachstellen stärker kooperiert, zu denen die Menschen mit ihren Anliegen hingehen können. Man weiß voneinander, verzahnt Zugänge zu den Angeboten. So steigern wir gemeinsam und füreinander unser aller Lebensqualität!
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Die Themenfelder der sexuellen Bildung und Prävention sind enorm wichtige. Selbstredend werde ich aktiv daraufhin wirken, dass an allen Schulen, aber auch in anderen Einrichtungen unserer Stadt solche Angebote realisiert werden können. Ich erachte dieses Angebot weit über die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen hinaus als nützlich und auch als erforderlich. Auch unter anderem in den Bereichen der Stadtverwaltung, des Gesundheitssystems, der Pflege ist Wissen um LGBTIQ* fundamental. Ich möchte da nicht nur Türen öffnen, sondern gemeinsam mit allen Akteur:innen für diese Themen streiten – Gespräche suchen, Werbung machen und die Relevanz für uns alle betonen. Dazu gehört ebenso das Abbauen von Zugangsbarrieren.
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Der Welt-AIDS-Tag findet in meinen Augen bisher viel zu wenig Beachtung. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, nicht nur an solchen Tagen, sondern auch an jedem anderen die Relevanz zu betonen. Ein Banner am Rathaus sollte das Mindeste sein. Ich finde, dass wir gemeinsam aber auch über andere Aktionen und Formate wie offene Podien über den 1. Dezember hinaus reden können, damit wir das Thema besser zu den Menschen bringen können.
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Da gibt es tatsächlich mehrere! Meine beiden Anliegen wären zuerst die längst überfällige Umsetzung des kostenlosen Schüler:innentickets in Magdeburg, um unsere Kinder und Jugendlichen endlich mobiler zu machen und ihnen so bessere Teilhabechancen zukommen zu lassen! Wenn ich persönlich aber noch ein weiteres Thema schnell umsetzen kann, dann wäre das die Abschaffung der „Otto-Kampagne“. Ich finde, dass diese zum einen wenig ansprechend ist und zum anderen ein völlig falsches Bild vermittelt. Die Kampagne schließt Menschen, die sich nicht als männlich identifizieren, aus und spricht diesen Fähigkeiten, Stärken und Teilhabe ab. Alle Personen sollten sich in Magdeburg (kreativ) ausleben dürfen und können- und sich vor allem dabei wertgeschätzt und wohl fühlen. Wenn wir über Werbekampagnen reden, dann doch bitte auch nur über solche, die Klischees nicht verfestigen.
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…?
Ich möchte mich in aller erster Linie einmal bei allen bedanken, die sich tagtäglich für die Belange der LSBTIQ*-Community und ihren Mitmenschen einsetzen! Unsere weltoffene Stadt braucht gelebte Solidarität. Sie lebt von Menschen wie euch und dafür danke ich euch von ganzem Herzen! Für euch möchte ich auch weiterhin immer ansprechbar und erreichbar sein – gemeinsam und füreinander unser aller Zuhause gestalten und so Magdeburg vielfältig, liebenswert und engagiert gestalten. Eine Stadt lebt von den vielen klugen und kreativen Köpfen, aus denen sie besteht. Lasst uns das nutzen und die Welt, aber vor allem unser Zuhause ein Stück bunter machen!
- Tobias Krull
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CDU Landtagsabgeordneter
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Gelb: Damit verbinde ich Sonne und damit die Kraft und Wärme, die von ihr ausgeht.
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Wichtig ist, dass die vorhandenen Aktionspläne tatsächlich auch umgesetzt werden. Die Schaffung von gesellschaftlicher Wahrnehmung für die Bedeutung der LSBTIQ*-Politik ist sicher noch nicht am Endpunkt angekommen. Wenn es diesen überhaupt geben sollte.
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Das eine sind sicher öffentliche Aktionstage, an denen ich ja auch bisher immer wieder teilgenommen habe und dass auch als OB gerne weiter tun würde. Es braucht Angebote für diesen Personenkreis, aber vor allem zur Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung und Sensibilisierung der Probleme und Herausforderungen. Hier möchte ich, als OB meinen Beitrag dazu leisten.
4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Im Vergleich mit anderen Gemeinden in Sachsen-Anhalt ist die Situation in Magdeburg sicher besser, aber lange noch nicht optimal. Förderungen sind sinnvoll, aber es besteht dann auch die Notwendigkeit sich auf gemeinsame abrechenbare Ziele zu verständigen.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Als Oberbürgermeister würde ich dieses Thema im Kontakt mit meinen Amtskollegen aktiv ansprechen. Die Mischung als diplomatischen Ton und der inhaltlichen Klarheit ist hier wichtig.
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Aus meiner Sicht macht das Zentrum eine gute, notwendige und wichtige Arbeit. Davon unabhängig wünsche ich mir einen deutlich gesteigerten Bekanntheitsgrad für das Zentrum und die Leistungen, die es erbringt. Dies wäre nicht nur eine Anerkennung des geleisteten Engagements, sondern würde ebenfalls die Reichweite und Effektivität der Präventions- und Bildungsangebote steigern.
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Als Oberbürgermeister kann ich mir gut vorstellen eine gemeinsame Pressekonferenz zu organisieren, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Ich wäre gerne der „Türöffner“.
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Ein klares Ja. Am 01. Dezember trage ich ja selbst seit vielen Jahren die rote Schleife.
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Unabhängig von aktuellen Herausforderungen ist mein Ziel die Landeshauptstadt als Dienstleister für die Menschen weiterzuentwickeln, und dass insbesondere durch die Nutzung der Potenziale durch Digitalisierung.
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…?
Magdeburg soll eine Stadt sein, in der alle Menschen sich wohl- und sicher fühlen. Als OB stehe ich für offene Kommunikation und deutliche Aussagen was geht und was nicht. Das ist für mich eine Frage von Glaubwürdigkeit.
- Simone Borris
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parteilos
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Blau-Weiß für den Lieblingsverein und das Grün-Rot der Herzensstadt stehen sich da in nichts nach.
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Das LSBTIQ*-Programm des Bundes ist mit seiner Vielfalt an Informations- und Beratungsangeboten bereits gut ausgestattet. Thematisiert werden relevante Fragestellungen in allen Lebensphasen. Interessant wäre an dieser Stelle – wie meistens – die Einbeziehung der Adressaten selbst in das Beratungs- und Informationsangebot. Diese kennen die benötigten Angebote und Zugänge zu den Zielgruppen schließlich am allerbesten.
Das aus ca. 70 Einzelmaßnahmen bestehende Aktionsprogramm des Landes ist natürlich ein ambitioniertes Schriftstück, welches nun nach und nach mit Leben befüllt werden muss. Teilweise sehr abstrakt und weit formulierte Aussagen (Prüfung von Methoden, Ergänzung von Programmen, Zusammenstellung von Informationen…) machen es schwer einzuschätzen, welche Wirkung damit entfaltet werden kann. Ich blicke hier mit Spannung auf die Evaluation der Maßnahmen. Die Informationen „eine Bereitstellung von Informationsangebot ist erfolgt“ oder „das Fortbildungsprogramm wird angeboten“ sind für mich dabei keine zufriedenstellenden Antworten.
Gut gefällt mir, dass die aufgelegten LSBTIQ*-Programme sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene nicht als separierte Politikbereiche, sondern als Querschnittsthemen und -aufgaben begriffen und angegangen werden. Dies sichert eine vollumfängliche Betrachtung.
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Zwar weigere ich mich, Dinge primär problemzentriert zu betrachten, aber sicherlich steht vor allen Ideen das Thema Sicherheit: Angehörige der LSBTIQ*-Community müssen sich in Magdeburg uneingeschränkt sicher fühlen können – wie alle anderen Bürger*innen auch. Ein gut ausgestaltetes und niedrigschwelliges Beratungsangebot ist hierfür maßgeblich. Neben den bestehenden speziellen Angeboten sollen hier über Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen unter Fachkräften auch andere Beratungseinrichtungen „fit gemacht“ werden. Sensibilisierung ist auch in der Magdeburger Bevölkerung ein wichtiges Thema. Getreu dem Motto „man kann nur nicht verstehen, was man nicht kennt“ würde ich mich als Oberbürgermeisterin für eine stärkere Sichtbarkeit des Themas im städtischen Leben einsetzen – dies kann über strukturelle Maßnahmen – wie Bildungsangebote im Kita- uns Schulsozialarbeitsbereich geschehen (auf Schullehrpläne haben wir als Kommune ja leider keinen direkten Einfluss) oder durch kulturell-spielerische Angebote auf Stadt(teil)festen, Konzerten, Familienfreizeitaktivitäten, u.a.
4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Aus meiner Sicht bietet Magdeburg bereits jetzt ein vielfältiges Angebot, dennoch gibt es sicherlich immer Bedürfnisse und Fragen, die noch nicht zufriedenstellend erfüllt oder geklärt werden können. Darüber lässt sich mit mir reden und ein finanzieller Spielraum für Innovation, gern auch über Projektvorhaben, die von der Stadt bei der Beantragung unterstützt werden, sollte für innovative und wirksame Angebote immer drin sein.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Partnerstädte leben von Erfahrungsaustauschen. Das Angebot, wirkungsvolle Maßnahmen vorzustellen und gemeinsam darüber zu reden, wie eine erfolgreiche Umsetzung unter den konkreten Rahmenbedingungen einer anderen Kommune gelingen kann, besteht immer und sollte regelmäßig erneuert werden. Sicherlich kann auch Magdeburg hier noch Vieles von anderen Städten lernen.
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Unterstützungsangebote für Menschen in Zeiten der Not oder großer Unsicherheit bereitstellen zu können, ist mir insbesondere als Sozialbeigeordnete der Stadt ein Herzensthema. Dementsprechend erachte ich selbstverständlich euer Angebot als essentiell und sehr wichtig. Ein regelmäßiger kritischer Blick auf die bedarfsgerechte Ausgestaltung versteht sich dabei wohl von selbst.
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Ja, sehr gern! Eine Sensibilisierung des pädagogischen Personals und eine konkrete Einbindung in die Lehrpläne sind meines Erachtens hier grundlegende Maßnahmen, welche übrigens auch im Aktionsprogramm des Landes festgeschrieben sind. Eine Nachfrage lohnt hier sicherlich. Dafür muss man auch keine Oberbürgermeisterin sein. 😊
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Über ein Banner lässt sich auf jeden Fall reden. Kreativere Aktionen wären mir aber lieber und ich stehe für einen Austausch gern zur Verfügung.
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Bei allen Fachthemen liegen mir die direkte Möglichkeit der Beteiligung der Bürger*innen und die ganzheitliche, vernetzte Bearbeitung von Aufgaben am Herzen. Die meisten Themen berühren eben nicht nur die Wirtschaft, den Sozialbereich oder das Baudezernat, sondern sind Querschnittsvorhaben, die auch als solche bearbeitet werden müssen. Dies widerspricht dem klassischen Verwaltungshandeln, muss aber dringend und konsequent angegangen werden.
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…?
Obwohl bereits an zwei oder drei Stellen erwähnt, wiederhole ich es gern noch einmal: Ich stehe für Gespräche bereit! Eine Umsetzung aller Ideen zu versprechen wäre unprofessionell, da unrealistisch. In offenen und kreativen Gedankenaustauschen haben sich im Laufe meines Arbeitslebens aber immer Möglichkeiten gefunden.
- André Jordan
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Die PARTEI
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Grau! Weil es die Farbe der sehr guten Partei „Die PARTEI“ ist.
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Das fragt ihr mich, eine männliche, weiße, mittelalte Hetero-Norm-Person? Bis auf die Tatsache, dass sich vereinzelte Politikerinnen, um eine gendergerechte Sprache bemühen, habe ich in dieser Richtung bisher noch nichts wahrgenommen. Das mag allerdings auch an meiner Filterblase liegen.
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Das fragt ihr mich, eine männliche, weiße, mittelalte Hetero-Norm-Person? Klar habe ich Antworten! Aber ich glaube kaum, dass diese die Bedürfnisse und die Lebenswirklichkeit LSBTIQ*-Menschen hinreichend berücksichtigen. Daher ist es gut, dass ihr euch jetzt meldet! Noch kann der Plan geändert werden!
Wenn ihr konkrete Vorstellungen von dem habt, was ich als OB für die LSBTIQ*-Community tun könnte und sollte, teilt mir dies JETZT mit. Alternativ habe ich folgenden Vorschlag: Nach meiner Wahl zur Oberbürgermeisterin bekommt ihr regelmäßig Termine für eine Privat-Audienz. Dort könnt ihr eure Vorstellungen und Ideen vortragen und wir suchen gemeinsam nach Lösungen, mit denen alle Betroffenen gut leben können.4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Das fragt ihr mich, eine männliche, weiße, mittelalte Hetero-Norm-Person? Sollte ihr diese Fragen nicht an Personen stellen, die davon betroffen sind? Gibt es denn derartige Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Wo fehlt etwas? Wo braucht es mehr (oder andere Art der) Förderung? Ansonsten verweise ich auf meine Antwort in Frage 2.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Das fragt ihr mich, eine männliche, weiße, mittelalte Hetero-Norm-Person? Mit der Frage werde ich mich beschäftigen, wenn ich OB bin. Falls ihr bereits konkrete Vorschläge und Ideen habt, schickt Sie gern an das OB-Büro. Ansonsten verweise ich auf meine Antwort in Frage 2.
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Das fragt ihr mich, eine männliche, weiße, mittelalte Hetero-Norm-Person? Die Frage sollte ihr an die Personen richten, die eure Angebote in Anspruch nehmen. Ansonsten verweise ich auf meine Antwort in Frage 2.
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Wenn ihr Probleme habt, die Türen von Schulen und Bildungseinrichtungen zu öffnen, komme ich gern mit und helfe euch. Ich denke, mir als OB, wird man sehr gern die Türen öffnen. **ZwinkerSmiley**
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Wie ich lernen durfte, stehen denkmalschutzrechtliche Bedenken einer Veränderung der Ansicht des Rathauses entgegen. Ich werde aber gern in meinem OB-Büro eine Regenbogenfahne oder ähnliches aufhängen.
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Entscheidungskultur verändern. Mehrheitsentscheid abschaffen und Vetorecht für alle Betroffenen.
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…?
Nö. Jetzt ist die Zeit zu handeln! Wenn es noch Rede-Bedarf gibt, können wir dies gern im Rahmen einen Audienz klären.
- Till Ilsenhuth
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parteilos
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1. Der Regenbogen ist bunt. Was ist Ihre Lieblingsfarbe und wieso?
Ich mag Farben generell. Am liebsten trage ich Weiß, Pink und Burgund. Im Zimmer mag ich Grün (pflanzen), Gelb/Braun (Holzoptik Möbel) und Blau (Polster, Vorhänge).
2. Wie ist Ihre persönliche Meinung zur aktuellen LSBTIQ*-Politik auf Bundes- und Länderebene? Fehlt Ihnen etwas?
Ich bin zuversichtlich, dass die aktuelle Regierung deutlich inklusivere und bessere LSBTIQ*-Politik machen wird als die Regierung der letzten 16 Jahre. Insbesondere begrüße ich die angestrebten Änderungen an Artikel 3 des Grundgesetzes. Mit allen Einzelheiten habe ich mich aber noch nicht beschäftigt und lasse mich da gerne von Expert:innen - bspw. euch :-) - beraten
3. Welche Maßnahmen planen Sie, um Magdeburg zu einer Stadt zu machen, in der sich LSBTIQ*-Menschen uneingeschränkt wohl fühlen, respektiert und gefördert werden?
Ich plane auf jeden Fall Unisex-Toiletten in allen öffentlichen Gebäuden, sowie ein kommunales Awareness Konzept. Ansonsten müssen wir nach wie vor viel Bildungs- und Aufklärungsarbeit leisten gegen Diskriminierung und insbesondere Faschismus. Für Feedback & weitere Vorschläge bin ich offen.
4. Wie finden Sie die bestehenden Angebote für LSBTIQ-Menschen in Magdeburg? Fehlt Ihnen etwas? Wie stehen Sie zur Förderung bestehender und neuer Angebote?
Ich vermisse Unisex-Toiletten im öffentlichen Raum und insbesondere an Schulen. Außerdem wünsche ich mir eine Lösung für die fehlenden enby Umkleide Möglichkeiten in kommunalen Turnhallen (insb. Bei Schulsport) und Schwimmbädern. Die Qualität von Beratungs- und Vernetzungsangeboten kann ich nur oberflächlich einschätzen: ich finde gut, dass sie vorhanden sind, und habe den Eindruck, dass sie sichtbar sind, gut laufen & angenommen werden. Lasst mir gerne eure Eindrücke & Erfahrungen zukommen.
5. Magdeburg hat Partnerstädte in denen Anfeindungen und Transfeindlichkeit zum Alltag vieler LSBTIQ*-Menschen gehören. Haben Sie Ideen und Vorschläge, um diese Probleme anzugehen?
Mehr Austausch, sowohl ideell als auch durch bspw. Austauschreisen & -Programme. Wir werden die Regierung in einer anderen Stadt nicht direkt beeinflussen können, aber wir können Berührungsängste in der Bevölkerung durch Begegnung und positive Erfahrungen abbauen.
6. Zur Verhütung und Behandlung von sexuellen Fragen, Problemen und Störungen, sollte allen eine angemessene Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. So das erklärte Ziel der WHO. Wir, als Zentrum für sexuelle Gesundheit – Aidshilfe Sachsen-Anhalt Nord e.V. leben diese Werte und schaffen entsprechende Angebote. Für wie wichtig erachten Sie unsere Angebote? Fehlt Ihnen etwas?
Die Angebote, die ich bisher in dem Bereich genutzt habe, waren nicht von euch. Darum kann ich nicht aus erster Hand aufzählen, was mir in eurem Angebot fehlt. Ich kann mir vorstellen, dass ihr mehr Sichtbarkeit gebrauchen könntet, damit Menschen wie ich eher auf euer Angebot aufmerksam werden. Das Erreichen des genannten Ziels der WHO halte ich für wichtig.
7. Sexuelle Bildung und Prävention sind unsere Herzensthemen. Leider gestaltet sich der Zugang zu manchen Schulen und Bildungseinrichtungen als sehr schwierig. Möchten Sie als Türöffner fungieren? Haben Sie konkrete Ideen, wie dies umgesetzt werden kann?
Es gibt viele Initiativen verschiedenster Couleur, welche Zugang zu Schulen brauchen oder bereits haben. Ich würde hier auf eine stärkere Vernetzung dieser Initiativen untereinander setzen, um sich gegenseitig dabei zu Unterstützen, die Zugangshürden abzubauen bzw. zu überwinden. Gerne unterstütze oder initiiere ich solche Netzwerke.
8. Am 1. Dezember findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt. Würden Sie sich an einer Aktion hierzu beteiligen und z.B. ein Banner am Rathaus-Balkon befestigen?
Na klaro!
9. Für welches Thema brennen Sie persönlich? Welches Anliegen würden Sie als Bürgermeister*in zuerst umsetzen?
Themen, für die ich leidenschaftlich bin, sind Nachhaltigkeit, Inklusion / Barrierefreiheit, Kultur und Beteiligung, sowie Mobilität. Zuerst würde ich etwas günstiges, schnell umsetzbares umsetzen, durch das sich die Lebensqualität direkt steigern lässt: Damenhygieneartikel in allen kommunalen Gebäuden, Mülleimer an besonders vermüllten Orten in der Stadt, Sitzbänke an Wegen & Straßen in Wohngebieten, Magdeburg-Taschenascher als Merchandise-Artikel.
10. Möchten Sie uns und unserer Community noch etwas mitteilen, versprechen, erzählen…?
Ich feier eure Postkarten sehr, die gehören zu den Lieblingskarten an meiner Zimmerwand! Ansonsten danke ich euch dafür, dass ihr mich bei euren Wahlprüfsteinen berücksichtigt, und allgemein dafür, wie ihr euch für ein besseres Leben & Miteinander einsetzt! Ihr seid toll & ihr seid alle wertvoll!
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